20.09.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Gigaset stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens

Bocholt: Gigaset geht in die Insolvenz in Eigenverwaltung

Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen einer Eigenverwaltung


Der Vorstand der Gigaset AG hat heute beschlossen, wegen Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens für die Gigaset AG sowie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für deren mittelbare Tochtergesellschaft Gigaset Communications GmbH beim zuständigen Amtsgericht Münster zu stellen. Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten von Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone werden unverändert fortgeführt. Ziel ist die nachhaltige Restrukturierung der wirtschaftlichen Basis des Telekommunikationsunternehmens.

 

Gigaset ist ein in Bocholt, Deutschland ansässiges, international agierendes Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie. Der Mittelständler ist Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone und steht auch international mit rund 850 Mitarbeitern und Vertriebsaktivitäten in über 50 Ländern an führender Stelle. Die Geschäftsaktivitäten des Traditionsunternehmens mit 175-jähriger Firmengeschichte beinhalten ferner Smartphones auf Android-Basis für Privat- und Geschäftskunden, Cloud-basierte Smart Home Angebote sowie Geschäftstelefonie-Lösungen für SoHo, KMU und Enterprise Kunden.

 

Der Hintergrund für den Insolvenzantrag ist im Wesentlichen ein unerwarteter und erheblicher Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2023 und somit eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung bei einer anhaltend und sich weiter zuspitzenden schwachen Nachfrage nach Gigaset Produkten sowie eine allgemeinen Kauf- und Konsumzurückhaltung in Deutschland und Europa mit entsprechenden Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität. Mit Kapitalgebern geführte Verhandlungen für neues Eigen- bzw. Fremdkapital haben sich bis zuletzt nicht ausreichend konkretisiert, um den notwendigen Finanzmittelzufluss zur Fortführung der Gigaset außerhalb eines Insolvenzverfahrens abzusichern.

 

Dr. Magnus Ekerot, CEO und Vorstandsvorsitzender der Gigaset AG hierzu: "Gigaset ist es während der letzten Jahre nicht gelungen, den Rückgang im Kerngeschäft mit DECT-Schnurlostelefonen durch die richtigen Weichenstellungen in den neuen Geschäftsbereichen zu kompensieren. Diese ungesunde und einseitige Geschäftsausrichtung und der nunmehr eingetretene unerwartete und erhebliche Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2023 haben zur aktuellen Lage geführt."

 

Die Geschäftsaktivitäten werden unverändert fortgeführt, wobei im Rahmen des Restrukturierungsprozesses die Wirtschaftlichkeit jedes einzelnen Geschäftsbereichs intensiv geprüft werden wird. "Unsere Mitarbeitenden werden auch in dieser herausfordernden Situation ihr Bestes geben, um unseren Kunden qualitativ hochwertige und nachhaltige Telekommunikationslösungen zur Verfügung zu stellen", erklärt Dr. Ekerot weiter. Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden werden bis Ende November 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen des Insolvenzausfallgelds getragen.

 

Die Insolvenzantragsstellung eröffnet Gigaset die Möglichkeit einer grundlegenden Restrukturierung. "Dieser nun notwendige Schritt ermöglicht uns das Unternehmen von Grund auf neu zu strukturieren und auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen", bekräftigt Dr. Ekerot.

 

Gemeinsam mit Dr. Ekerot wird der einzusetzende Sachwalter unter Einbindung des Gläubigerausschusses die weiteren Maßnahmen zur Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs umsetzen. Der Fokus der nächsten Wochen liegt auf der Umsetzung des Restrukturierungskonzeptes

 

Gigaset ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie und bietet ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen an. Als Europas Marktführer bei DECT-Telefonen rangiert Gigaset auch international mit rund 850 Mitarbeitern und Vertriebsaktivitäten in über 50 Ländern an führender Stelle. Die Geschäftsaktivitäten des deutschen Traditionsunternehmens mit seiner über 175-jährigen Firmengeschichte beinhalten neben DECT-Telefonen auch ein umfangreiches Smartphone Portfolio für Privat- und Geschäftskunden, Cloud-basierte Smart Home und Smart Care Lösungen sowie Geschäftstelefonie-Lösungen für SoHo, KMU und den Enterprise-Bereich.

 

Die Gigaset AG ist im Prime Standard der Deutschen Börse notiert und unterliegt damit den höchsten Transparenzanforderungen. Die Aktien werden an der Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Symbol GGS (ISIN:DE0005156004) gehandelt.

 


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl